Homöopathische Reiseapotheke
Damit Sie sich im Urlaub bei verschiedenen Beschwerden selbst weiterhelfen können, folgt hier eine kleine Zusammenstellung häufig gebrauchter Akutmittel.
Die Arzneien sollten in der Potenz D30 oder D12 gewählt werden. Je akuter die Beschwerden sind, desto häufiger kann eine Arznei genommen werden. Von D12 kann man 2-3x/Tag 5 Globuli nehmen, von D30 1x/Tag - bewährt hat es sich jedoch 5 Globuli in einem Glas Wasser aufzulösen und dies über den Tag verteilt zu trinken. Bei Besserung können Sie mit der Einnahme aufhören. Ansonsten kontaktieren Sie bitte einen Arzt.
Sollten Sie bereits eine homöopathische Reiseapotheke in niedrigeren Potenzen besitzen, können Sie natürlich auch diese verwenden. Sie müssen die Arzneien dann jedoch viel häufiger einnehmen, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen.
Es gibt Etuis in unterschiedlichen Größen, in denen kleine Glasröhrchen aufbewahrt werden. Es ist auf eine licht-, hitze- und strahlengeschützte Lagerung zu achten (bei Flugreisen am besten im Handgepäck).
Aconit (Sturmhut)
Plötzlich auftretende Infektionserkrankung mit hohem Fieber, oft ausgelöst durch kalten Wind. Dieses Mittel wirkt in erster Linie bei ängstlichen, unruhigen Patienten mit großen Durst und heißer trockener Haut.
Apis (Bienengift) Sehr bewährt bei blassroten, heißen Schwellungen mit stechenden oder brennenden Schmerzen (wie nach Insektenstich oder Quallenkontakt), die sich durch kalte Umschläge bessern und durch Berührung und Wärme verschlechtern.
Arnica (Arnika)
Das wichtigste Mittel bei Verletzungen, Quetschungen, Verstauchungen oder nach Operationen, die von einem starken Wund- und Zerschlagenheitsgefühl begleitet werden. Die Patienten vermeiden die Bewegung des verletzten Körperteils und wollen nicht berührt werden.
Arsenicum album (weißes Arsenik)
Gut bei heftigem Reisedurchfall mit Übelkeit, Erbrechen und großer Schwäche. Den Menschen ist sehr kalt, sie sind ängstlich, ruhelos und haben einen großen Durst. Die Schmerzen im Magen sind brennend, der Geruch und Anblick von Speisen sind unerträglich.
Belladonna (Tollkirsche)
Diese Arznei kann bei Sonnenstich oder hochfieberhaftem Infekt Linderung bringen. Dabei ist der Kopf hochrot und heiß, es bestehen pochende Kopfschmerzen, der Patient schwitzt, die Hände und Füße sind dabei jedoch häufig kalt.
Cantharis (spanische Fliege)
Mittel bei Blasenentzündungen mit intensiv brennenden Schmerzen und ständigem unerträglichen Harndrang. Auch sehr gut bei Verbrennungen der Haut mit Blasenbildung.
Cocculus (Kockelskörner)
Bewährt bei Reisekrankheit (Auto, Flugzeug, Schiff) mit Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Die Patienten möchten sich nur hinlegen, die Augen schließen und nicht bewegen, was die Beschwerden etwas bessert.
Dulcamara (bittersüßer Nachtschatten)
Blasenentzündung mit Schmerzen und vermehrtem Harndrang nach Durchnässung oder Verkühlung (nasser Badeanzug, Sitzen auf kaltem Boden).
Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat)
Mittel für das Anfangsstadium eines milden fieberhaften Infektes. Außer dem Fieber sind wenige andere Beschwerden vorhanden, man fühlt sich trotz erhöhter Körpertemperatur erstaunlich gut. Nasenbluten kann vorkommen.
Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber)
Bei Mittelohrentzündungen, Halsschmerzen oder oberflächlichen Eiterungen der Haut mit heftigen splitterartigen oder stechenden Schmerzen, die sich durch Wärme bessern und durch kalte Luft oder kalte Speisen und Getränke verschlechtern. Die Patienten sind sehr gereizt und überempfindlich.
Ledum (Sumpfporst)
Bewährt bei Stich-, Schnittwunden oder Verletzungen, die sich kalt anfühlen, die der Patient aber trotzdem noch mehr kühlen möchte (am besten eiskalt). Warme Anwendungen verschlimmern.
Nux vomica (Brechnuss)
Indiziert bei allen Beschwerden die durch ein „Zuviel“ entstehen (Stress, Überarbeitung, Kaffee, Alkohol, Überessen…) wie z. B. Jetlag oder einem „Kater“. Am schlechtesten fühlt man sich morgens, oft bei reizbaren, überarbeiteten Menschen. Ebenso bei grippalem Infekt mit verstopfter Nase, trockenem Husten sowie mit krampfhaften Magen- und Darmbeschwerden.
Rhus toxicodendron (Giftsumach)
Für Menschen, die sich im Urlaub durch ungewohnt viel Bewegung überlasten, häufig auch in Verbindung mit Schwitzen und nachfolgendem Abkühlen. Charakteristisch sind Schmerzen und Steifheit von Muskeln, Sehnen und Gelenken. Zu Beginn der Bewegung sind die Schmerzen am stärksten, sie bessern sich jedoch bei fortgesetzter Bewegung und durch Wärme.
Auch gut bei blasenförmigen Ekzemen, Herpes oder Gürtelrose, wenn sich der Juckreiz durch Wärme bessert.
Spongia (gerösteter Meeresschwamm)
Gehört in jede Reiseapotheke, wenn man kleine Kinder hat. Häufiges Mittel bei Pseudokrupp mit bellendem, trockenem Husten, der ca. um Mitternacht beginnt und sich auf warme Getränke oder Speisen bessert.
Veratrum album (weißer Gerner)
Heftiger Durchfall oft mit gleichzeitigem Erbrechen. Kalter Stirnschweiß, eiskalter Atem, Kollaps. Es besteht ein Verlangen nach Zitronen und anderen sauren Getränken und Speisen.